Hymn to St Cecilia

Paul McCreesh, Leitung
Gabrieli Consort & Players (London)

 

Benjamin Britten (1913-1976)
Hymn to St Cecilia

 

Aufgezeichnet am 16 Juli 2016 in der Kirche Saanen

England musste mehr als zwei Jahrhunderte auf seinen neuen Orpheus warten, ehe sich mit Benjamin Britten endlich ein würdiger Nachfolger von Henry Purcell fand. Wie der letztgenannte und viele andere huldigt er Cäcilia, der Schutzpatronin der Musiker, mit einer strahlenden Hymne, die er komponiert, als er im März 1942 nach einem Aufenthalt jenseits des Atlantik mit seinem Lebensgefährten Peter Pears nach England zurückkehrt. Der Text wurde von Wystan Hugh Auden eigens für ihn verfasst, und die heitere Stimmung des Werkes spiegelt die Erleichterung wider, die der Musiker bei dem Gedanken verspürte, sein Heimatland wiederzusehen, das vom unheilvollsten Feuersturm seiner Geschichte heimgesucht worden war.

Paul McCreesh

Künstlerbeschreibung

Paul McCreesh verkörpert mit den Gabrieli Consort & Players beste „authentische“ Interpretation alter Musik. Und doch: Während eines Gesprächs, als er sich im Zusammenhang von der Aufführung von Haydns Jahreszeiten in der Kirche von Saanen in Gstaad befand, gestand er uns, dass er sich nur zum Teil mit einer solchen „Etikettierung“ identifizieren könne. «Um ehrlich zu sein, ich habe mich nie als Spezialisten für eine bestimmte Musikrichtung gesehen.» McCreesh verglich sich mit einem freien Elektron, das, ohne sich festhalten zu lassen, sich von einem Stil zum andern bewegt. «Einige Kritiker werden sagen, dass das professioneller Selbstmord sei. Ich stehe jedoch voll hinter dieser instinktiven Beziehung zur Musik – Liebe ist da wichtiger als der Intellekt – und überlasse gern den anderen die grossen musikologischen Dissertationen. Für mich gibt es nur zwei Arten von Musik: gute und schlechte.»

Mehr als ein Dirigent: Einer, der Musik neu erschafft

Wenn Sie also Paul McCreeshs Diskographie (hauptsächlich unter dem Label Deutsche Grammophon) durchgehen und seinen vielen Konzerten auf der ganzen Welt folgen, gibt es sehr wenig … „schlechte Musik“! Man erinnert sich an seine Konzerte am Gstaad Menuhin Festival: Das Requiem von Mozart, 2016, der Messias von Händel, 2017, die Jahreszeiten von Haydn, 2018 – alles Höhepunkte. Jedes Mal mit dieser persönlichen Note, die eine einfache Interpretation in ein einmaliges Meisterwerk verwandelt. Wie die Aufführung von Haydns Jahreszeiten, wo er sich in einen wahrhaften Neu-Schöpfer verwandelte, um das Werk in der englischen Übersetzung «singbar» zu machen (ursprünglich war der Text sehr linkisch von Haydns Librettisten Baron van Swieten ins Englische übersetzt worden). «Während der Komponist vom Text ausgeht, um seine Musik zu schreiben, musste ich den umgekehrten Weg gehen, indem ich die Melodie als Ausgangspunkt nahm, um die richtigen Worte zu finden. Mein Ziel bei dieser fordernden Aufgabe war es immer, dass die Sänger beim Singen Freude empfinden.»

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