Eine Gala mit Nelson Goerner
Sol Gabetta, Violoncello
Nelson Goerner, Klavier
FRÉDÉRIC CHOPIN:
Cellosonate g-Moll op. 65
Étude, Op. 25, No. 7
Aufgezeichnet am 17. Juli 2016 in der Kirche Saanen
Sol Gabetta und Chopin
Chopin – ein Genie, das praktisch nur für das Klavier geschrieben hat… Grund genug, die Musiker, die andere Instrumente spielen, eifersüchtig zu machen. Aber nicht die Cellistin Sol Gabetta! Sie kennt den Wert der musikalischen Werke, die der polnische Komponist für das Cello geschrieben hat. (Chopin war inspiriert durch die aussergewöhnliche Zusammenarbeit mit dem französischen Cello-Virtuosen Auguste-Joseph Franchomme.)
Eines dieser Werke ist die wundervolle Sonate in g-Moll, die Sol Gabetta wählte, als sie zum ersten Mal mit dem argentinischen Pianisten Nelson Goerner zusammen spielte, ein Werk, das die Zeitgenossen in Paris, 1848 verwirrte, das aber heute die leidenschaftlichste und edelste Romantik verkörpert… vor allem, wenn Sol Gabetta es voller Intensität darbietet.
Im Kielwasser von Franchomme
Auguste-Joseph Franchomme und Sol Gabetta: Karrieren, die über die Jahrhunderte hinweg Ähnlichkeiten aufweisen: Zuerst ist da ein gemeinsames Interesse, das Repertoire ihres Instrumentes zu erweitern – bei Franchomme durch die Zusammenarbeit mit Chopin und bei Sol Gabetta durch die Aufträge an Pēteris Vasks und Michel van der Aa. Dann das gleiche Bedürfnis, die Musik mit Freunden zu teilen. Die Stammgäste des Gstaad Menuhin Festivals kennen die Wunschpartner von Sol Gabetta (ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja ist das beste Beispiel). Die Rolle, die Auguste-Joseph Franchomme in der Entwicklung der Kunst des Streichquartetts gespielt hat, kennt man weniger; tatsächlich ist er zusammen mit dem Geiger Delphin Alard der Gründer eines der ersten professionellen Streichquartette.
Es ist folglich kein Wunder, dass Sol Gabetta am 16. Juli 2016 mit grosser Leichtigkeit zusammen mit Nelson Goerner die vier Sätze der g-Moll Sonate gespielt hat. Wir hoffen auch die anderen Werke, die Chopin für Gabettas Instrument geschrieben hat, zu hören: l’Introduction et Polonaise in c-Dur und das Trio in g-Moll (beide Werke hat sie übrigens zusammen mit Bertrand Chamayou bei Sony eingespielt).